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Nachhaltig(er) einkaufen

Bis vor etwa drei Jahren habe ich meine Kaufentscheidungen wenig hinterfragt. Ob ich mir etwas gekauft habe, hing damals lediglich von meinem Kontostand ab. Zwar habe ich ab und zu mal gedacht: "jetzt hast du aber genug Klamotten", dieser Gedanke kam jedoch auf, weil ich nicht mehr wusste wohin mit meinem ganzen Zeug. Dies hat sich in den letzten drei Jahren komplett verändert und im Folgenden möchte ich euch erzählen, was für eine Entwicklung ich durchgemacht habe und wie ich inzwischen einkaufe.



Im Zuge meiner Ernährungsumstellung, habe ich mich generell mehr mit den Auswirkungen meiner Lebensweise auf die Umwelt beschäftigt. So wurde mir nach und nach bewusst, dass alles was ich kaufe, irgendwann einmal auf dem Müll landet und dort in den allermeisten Fällen verbleibt, (abgesehen von Bioabfall, welcher verrottet). Natürlich war mir dies "irgendwie" klar. So richtig präsent war es jedoch nicht und noch weniger habe ich danach gehandelt. Genauso klar war mir, dass die meisten Firmen ihre Produkte, z.B. Kleidung, nicht unter fairen Bedingungen produzieren. Auch hier habe ich meine Kaufentscheidungen dennoch nicht dahingehend hinterfragt. Nachdem ich mich jedoch informiert hatte und z.B. die Doku "The True Cost" geschaut habe (die ich sehr empfehlen kann), habe ich schrittweise vieles geändert.

Zunächst mal habe ich ausgemistet. Plötzlich fühlte ich mich wie erschlagen von den ganzen Dingen die ich besaß. Zuvor hatte ich keinen Überblick über das, was ich mein Eigen nannte. Nachdem ich in den verschiedenen Bereichen (Bad, Küche, Kleidung, Bücher, etc.) ausgemistet hatte, fühlte ich mich besser und nahm mir vor, insgesamt weniger zu kaufen, mehr darauf zu achten, wie die Produkte produziert werden und aus welchem Material sie bestehen.

Dabei habe ich verschiedene Phasen durchlaufen, in denen ich gar keine Kleidung gekauft habe, versucht habe Lebensmittel ausschließlich ohne Plastik zu kaufen und insgesamt weniger Müll zu produzieren z. B. bei Kosmetik oder in der Küche. Nun habe ich einen für mich funktionierenden Mittelweg gefunden, indem ich meine Kaufentscheidungen bewusst treffe, der Gang in den Supermarkt jedoch nicht zur Tortur wird, denn auch eine solche Phase hatte ich.


Wie ich bewusste(re) Kaufentscheidungen treffe:

  1. Ich versuche die beste Alternative zu wählen, jedoch auch nicht zu verzweifeln, wenn ich ein Produkt im Supermarkt z.B. nicht ohne Plastik finde. Dabei wähle ich wenn möglich nachhaltige, fair produzierte Produkte und achte bei Lebensmitteln auf Bio-Qualität.

  2. Wenn ich etwas Neues kaufen möchte (Lebensmittel ausgenommen), schreibe ich es mir zunächst auf. Dann schlafe ich einige Nächte darüber und überlege, ob ich es wirklich brauche.

  3. Ist dies der Fall, versuche ich das Produkt gebraucht zu kaufen, um keinen neuen Müll zu produzieren (Kleidung z.B. bei Kleiderkreisel*, Elektronik bei Asgoodasnew* und andere Dinge bei Ebay Kleinanzeigen*),

  4. Werde ich hier nicht fündig oder handelt es sich um ein Produkt, welches ich nicht gebraucht erwerben möchte wie z.B. Unterwäsche, versuche ich eine faire und möglichst nachhaltig produzierte Variante zu wählen (z.B. beim Avocado-Store* gibt es alle möglichen Produkte für den Haushalt).

  5. Sollte ich mal nicht fündig werden, ein Produkt jedoch wirklich haben wollen, kaufe ich auch mal etwas konventionell Produziertes. Zum Beispiel habe ich jetzt etwa ein Jahr lang nach einem großen Wohnzimmerteppich gesucht, der mir und meinem Freund gefällt, nicht aus Wolle ist und nicht 700 Euro kostet und bin nicht fündig geworden. Vor einigen Tagen habe ich einen bezahlbaren gefunden, der uns beiden gut gefallen hat und nicht aus Wolle ist, jedoch nicht fair produziert wurde und ich habe ihn gekauft. Das hätte ich vor einem Jahr nicht gemacht, aber inzwischen bin ich da "lockerer" geworden und denke mir: Es ist wichtig, wie ich in 99 Prozent der Fälle entscheide und wenn ich zwischendurch ein nicht nachhaltiges Unternehmen unterstütze, dann mache ich mich deswegen nicht fertig.

Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen mit diesem kleinen Einblick weiterhelfen. Teilt mir gerne eure Erfahrungen mit!


* unbeauftragte, unbezahlte Werbung

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